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„Wir wünschen uns wichtige Impulse und den Anstoß für die Entstehung eines branchenübergreifenden Netzwerks“ – Interview mit Luisa Jabs über „Literafutur“

erstellt am September 1, 2023 , literaturstadt Berlin

„Literafutur“ bietet Interessent*innen am 4. und 5. September 2023 erstmals die Möglichkeit, sich bei einer zweitägigen Tagung im Langenbeck-Virchow-Haus über die verschiedene Arten der Literaturförderung auszutauschen und zu diskutieren. Lettrétage hat mit der Projektleiterin Luisa Jabs über den Hintergrund, Ablauf und das Ziel von „Literafutur“ gesprochen.

Ihr ladet am 4. und 5. September 2023 zu „Literafutur“ ein. Worum geht es konkret bei der Veranstaltung?

Unsere Tagung „Literafutur“ hat zwei Hauptziele: Erstens möchten wir dort eine Plattform dafür bieten, dass sich die Literaturszene unabhängig von Ihrer Branche miteinander austauschen kann – und zwar über das Thema Literaturförderung. Darunter fällt sowohl ein Resümee zu „Neustart Kultur“ oder anderen Fördermitteltöpfen der Vergangenheit sowie die Entwicklung von Wünschen und die Formulierung von Bedarfen für die Zukunft. Am ersten Tag von Literafutur widmen wir uns daher der Rückschau, und am zweiten Tag blicken wir gemeinsam in die Zukunft.

Zweitens dient die Tagung als Netzwerktreff. Das heißt, dass die Teilnehmer*innen die Chance haben werden, sich innerhalb und außerhalb ihrer Literatursparte kennenzulernen und auszutauschen. „Literafutur“ kann eher als Anstoß dienen, auf dem Fragen und mögliche Antworten formuliert werden können.

An wen richtet sich die Tagung? Wen wollt ihr ansprechen?

An alle Personen, die mit und für die Literatur arbeiten. Als Dachverband von über 270 Literaturmuseen, literarischen Verbänden und Literaturvereinen sprechen wir damit natürlich auch unsere eigenen Mitglieder an. Eingeladen sind aber wirklich alle, freie Autor*innen, Verlage, Buchhandlungen, Bibliotheken, Übersetzer*innen, Kulturförderinstitutionen, u.s.w. Da wir im deutschsprachigen Raum agieren, sind dabei auch Personen und Verbände aus Österreich und der Schweiz angesprochen.

Ein so aufgezogenes Treffen, das nicht nur auf einzelne Branchen abzielt, hat es in Deutschland noch nicht gegeben.

Was genau erwartet Besucher:innen an den zwei Tagen?

Vormittags starten wir an beiden Tagen mit Podien bzw. Diskussionen. Nachmittags bieten wir dann in interaktiven Formaten wie einem World-Café, Workshops oder einem interaktiven Zweiergespräch, an dem sich das Publikum in Echtzeit durch Umfragen beteiligen kann, die Möglichkeit der aktiven Teilnahme. Zum Auftakt am 4. September wird Nava Ebrahimi einen Impulsvortrag halten sowie auf dem ersten Podium sprechen. Wir haben auch nach jedem Podiumsgespräch Zeit für Rückfragen und Diskussion eingeräumt, sodass sich alle Anwesenden beteiligen können. Das Programm könnt ihr hier schon einsehen. Die Plätze in den Workshops sind begrenzt, daher würde ich raten, sich baldmöglichst anzumelden.

Eure Veranstaltung beginnt mit einem „Blick zurück“. Wenn du schon ein bisschen vorwegnehmen kannst – was hätte in der Vergangenheit im Bereich Literaturförderung anders gemacht werden können?

Ich habe zu dieser Frage verschiedene Personen auf verschiedenen Veranstaltungen sprechen hören und sehr verschiedene Antworten erhalten. Daher kann ich nicht vorhersehen, welche Themen bei Literafutur am präsentesten sein werden. Es werden sicherlich viele sein. Was beispielsweise immer wieder auftaucht, ist das Lob für die niedrigschwelligen Anträge, die das Förderprogramm Neustart Kultur in Deutschland auch der Literaturszene ermöglicht hat. Weniger traditionelle Formate der Literaturvermittlung – und damit meine ich sowohl digitale Formate als auch beispielsweise spoken word und anderes – wurden teilweise nicht mitbedacht. Zudem ist Nachhaltigkeit ein großes Thema, dass Projekte nach ihrem Abschluss weitergedacht und/oder weiter miteinbezogen werden sollen.

Und welche Impulse erhofft ihr euch für die Zukunft?

Wir wünschen uns wichtige Impulse und den Anstoß für die Entstehung eines branchenübergreifenden Netzwerks und eines zukünftig regelmäßigen Austausches aller Literaturmenschen. Für die Literaturförderung hoffen wir auf konstruktive und möglichst konkrete Diskussionsergebnisse, die wir für die Zukunft nutzbar machen und in Form eines Ideenpapiers weitertragen können.

Originalbeitrag für www.lettretage.de