Akteur*innen der Berliner Literaturszene teilen ihre persönlichen monatlichen Highlights und verraten, auf welche literarischen Veranstaltungen sie sich freuen. Auf die Monate April und Mai 2024 blickt Axel Haase.
Angesichts der Fülle von Lesungen auch während der 2. Aprilhälfte gehören zu meinen Favoriten in diesem Zeitraum vorrangig solche, deren Protagonisten durch ihre bisherigen Veröffentlichungen „sichere Bänke“ sind.
Wolfgang Hegewald liest am 23.4. im Literaturforum im Brecht-Haus aus „Senf zum Dessert. Fast ein Heimatroman“. Das komponierte Prosakonvolut versammelt Spaziergänge, poetologische Reflexionen, Träume, polemische Interjektionen zur Zeitgenossenschaft und Sprachspiele – so die Ankündigung des Literaturforums, die garantiert nicht zu viel verspricht. Und einen besonderen Reiz verspricht natürlich auch Hegewalds Gesprächspartnerin Katja Lange-Müller.
An den drei Folgetagen lockt am 24.4. die Kunststiftung Folker Skulima zu einem Abend zum 100. Todestag von Franz Kafka mit Michael Maar und Michael Krüger in ihre Räume in der Fasanenstraße gegenüber vom Literaturhaus. Gemeinsam sprechen sie über Kafkas Tagebücher und seine unverwechselbare Stimme in der Literaturgeschichte. Zur Teilnahme ist die Anmeldung über diesen Link unbedingt erforderlich.
Am 25.4. liest Marica Bodrožić in der Buchhandlung Die Insel, Greifswalder Str. 41 aus „Mystische Fauna Von der Liebe der Tiere“. Als die Autorin auf Gomera gebeten wird, auf einen Hund aufzupassen, übernimmt der innerhalb kürzester Zeit die Regie über ihre Tage und Wahrnehmungen …
In der Landesvertretung Niedersachsen, In den Ministergärten 10 stellt Sven Pfizenmaier am 26.4. um 17 Uhr sein Debüt „Draußen feiern die Leute“ im Gespräch mit Mariel Reichard vom Literatursalon Hannover vor. Wer drinnen mitfeiern möchte − hier der Link zur nur nach Anmeldung und deren Bestätigung möglichen Teilnahme.
Und zum Schluss doch noch ein Vorgriff auf den Mai. Die Buchpremiere der „Berlin-Beschimpfung“ von Björn Kuhligk ist am Montag 6.5. um 20 Uhr im Buchhändlerkeller, Alt-Lietzow 12. Marion Brasch kann ich mich nur anschließen: „Berlin war vermutlich immer schon so schön, wie es auch scheiße war. Aber ich habe noch nie so gut und so wahr darüber gelesen.“
Axel Haase gründete 1997 gemeinsam mit KP Herbach (verstorben 2004) in Berlin die Agentur Herbach & Haase. Seither ist er zuständiger Geschäftsführer für Belletristik und Sachbuch sowie die Lizenzvertretung einiger Verlage. Seit 2004 ist er außerdem Vorstandsmitglied des Berliner Leseortes Buchhändlerkeller.